Sie haben gesundheitliche Probleme mit ihren Koi Karpfen ?

Nachdem sie mechanische Einflüsse wie Sauerstoffmangel, Filter und Biologie sowie schlechte Wasserwerte ausgeschlossen haben und dort keinerlei Auffäligkeiten zu finden sind, sollte man der Ursache anderweitig auf den Grund gehen.  In den meisten Fällen in denen ihre Koi auffällig werden, durch z.B. offene Stellen, Schleimbildung, häufiges springen oder abstreifen an der Folie, sowie Teilnahmslosigkeit sind oftmals Parasiten die Ursache!

Diese befinden sich auf der Haut oder auf den Kiemen der Fische und sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Einer erfolgreichen Behandlung geht eine genaue Diagnose voraus. Diese können wir in der Regel nur durch eine mikroskopische Untersuchung eines Abstriches von ihren Koi erstellen. Im Anschluss können wir dann ihre Koi speziell auf die Ursache hin behandeln.

Wir raten dringend davon ab auf purem Verdacht hin, diverse Breitbandmittel zur Behandlung ihrer Koi einzusetzen. Damit spielen sie mit dem Leben ihrer Koi, und verlieren ggf. wertvolle Behandlungszeit, zudem können sich Resistenzen entwickeln. Kontaktieren sie uns und vereinbaren sie mit uns einen Untersuchungstermin. Bitte haben sie dafür Verständnis, dass nicht immer spontane Untersuchungen während unserer allgemeinen Öffnungszeiten möglich sind.

Wir möchten sie auch bitten keine Koi oder Ihr Teichwasser mit in unsere Verkaufsanlage zu bringen!!! Allein aus Seuchenschutz Gründen bitten wir um Ihr Verständnis.

Beispiele von häufigen Krankheiten bzw. Krankheitserregern:

Ichtyobodo necator (Costia)

Ichthyobodo ist bestens dazu ausgestattet sich an seine Wirte zu heften. Mit seinen langen Geißeln bewegt er sich auf seinem Opfer voran und ernährt sich von dessen Hautzellen. Er ist nicht anfällig für Temperaturschwankungen (Lebensfähig von ca. 2 bis 30 ° Celsius). Besonders aktiv im Frühjahr.

Krankheitsverlauf:

Zu Beginn des Befalles dringt der Einzeller durch die Hauttaschen an die Schuppenwurzel vor. Der Parasit befällt die komplette Körperoberfläche inklusive der Kiemen. Bemerkbar machen sich die Koi dadurch das sie ruckartige Schwimmbewegungen machen. Je weiter der Befall fortschreitet desto weniger fressen die Koi und verhalten sich lethargisch. Meist folgen noch Infektionen durch Bakterien und Pilze die sich aufgrund der angegriffenen Schuppen leicht ansiedeln können.

Trichodina

Trichodina sind wie die Ichthyobodo parasitäre Einzeller. Mit ihrer untertassenförmigen Form und einem Ring aus Wimpern (Cilien) bewegen sie sich auf ihren Opfern voran. Trichodina findet man selbst auf gesunden Koi in geringer Anzahl.

Krankheitsverlauf:

Es bildet sich ein grauer Körperfilm den die Parasiten dazu nutzen sich noch schneller zu vermehren. Auch hier kommt es wie bei dem Befall durch Ichthyobodo zu erhöhter Infektionsgefahr durch Bakterien und Pilzen. Trichodina infiziert auch noch zusätzlich die empfindlichen Filamente der Kiemen, was zur Atemnot führen kann. Hier werden die Fische auch wider lethargisch und träge.

Chilodonella

Chilodonella sind herzförmige parasitäre Einzeller. Sie sind besonders im Frühjahr stark aktiv und befallen z.B. Koi mit EMS- Energiemangelsyndrom. Childonella befallen Körper, Flossen und Kiemen und ernähren sich von den Hautzellen.

Krankheitsverlauf:

Bei einem Childonella Befall bildet sich eine grauweiße Schleimschicht über den Körper. Die Fische springen verstärkt und versuchen mit reiben an Teichpflanzen und Folie die Parasiten los zu werden. Bei einem zunehmenden Befall folgt eine verminderte Zunahme von Nahrung und schließlich wieder Lethargie und trägheit der Koi.

Bauchwassersucht

Das Auftreten der beidseitigen Bauchwassersucht kann mehrere Ursprünge haben und ist dadurch auch schwer auf seine Ursache zurück zu führen. Sollten mehrere Fische erkrankt sein kann man von einer bakteriellen Infektion ausgehen. Bauchwassersucht ist hochgradig ansteckend. Erkrankte Fische isolieren in eigenem Becken mit eigenem Filter.

Behandlung nur im Frühstadium möglich.

Ichthyophthirius multifilis (Weißpünktchen Krankheit)

Die Krankheit die jeden Fischbesitzer erschrecken lässt, “Ichthyo”. Der Name kommt von dem Verursacher Ichthyophthirius multifiliis, einem parasitären Einzeller. Das Problem von Ichthyophthirius multifiliis ist seine Eigenschaft sich sehr schnell zu vermehren und somit in seiner Umgebung auszubreiten.

Ichthyophthirius multifilis (Weißpünktchen Krankheit)

So erkennen Sie das Ihre Koi befallen sind:

Koi scheuern sich an Teichpflanzen oder Folie

Bei Kiemenbefall suchen sie Orte mit erhöhter Wasserzirkulation auf

Appetitlosigkeit

Fiche werden lethargisch

Weiße Punkte auf Kiemen, Haut und Flossen

Karpfenlaus (Argulus)

Ein weiterer Feind Ihrer Koi ist die Karpfenlaus (Argulus), sie ist ein parasitärer Krebs und wird bis zu 13mm groß. Sie besitzt zwei große Saugnäpfe mit denen sie sich an ihren Opfern festsaugen. Zwischen den Saugnäpfen sitzt ein Stechrüssel mit der Gift zum Betäuben injiziert wird. Außerdem wird durch die Mundwerkzeuge die Wunde ständig erweitert. Aus diesen Verletzungen resultieren meist noch Infektionen durch Pilze und Bakterien.

Achtung!!!

Karpfenläuse sind hervorragende Schwimmer. Wenn sie von der Körperoberfläche entfernt werden schwimmen sie solange bis sie ein neues Opfer gefunden haben. Karpfenläuse können weitere Krankheiten innerhalb eines Teiches von Fisch zu Fisch tragen!

So erkennen sie das Ihre Koi befallen sind:

starkes scheuern

Vermehrtes springen

Gewichtsverlust

Rote Schwellungen an der Stelle wo eine Karpfenlaus saß

Gyrodactylus (Hautwurm) und Dactylogyrus (Kiemenwurm)

Dieser Parasit erreicht eine Größe von 0,3 bis ca. 0,9mm. Er ernährt sich von den Oberhautzellen seines Wirtes und ist per Hautabstrich bei einer Vergrößerungvon 40x leicht zu entdecken.

Hautwürmer sind lebendgebärende Parasiten. Unter dem Mikroskop sind im Inneren des Wurmes der Embryo und dessen Haltewerkzeuge gut zu erkennen. Der Hautwurm tritt, wie die meisten Parasiten, bei schlechten Haltungsbedingungen und dadurch geschwächten Fischen auf. Dies begünstigt wiederum eine explosionsartige Massenvermehrung.

Häufige Symptome:

Fische scheuern sich vermehrt, erhöhte Schleimproduktion, die betroffenen Hautstellen entzünden

sich sehr schnell.

Diagnose:

Mittels Haut- und Kiemenabstrich

Koi-Herpes (KHV)

Der Koi Herpes Virus (KHV) ist eine extrem infektiöse Krankheit und wurde klassifiziert als DNS-Virus und befällt überwiegend Karpfen (Cyprinus carpio). Andere Mitglieder der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae)scheinen nicht anfällig zu sein(Graskarpfen oder Goldfische).

Wie bei anderen Herpes Virus Infektionen bleibt der Virus dauerhaft im infizierten Fisch bestehen. Die infizierten Fische sind potentielle Virus Träger und verbreiten den Virus in der umgebenden Population. Selbst nach Jahren kann es bei einem Infizierten Tier zu einem Ausbruch.

Krankheitsverlauf:

Infektion der Population durch Neubesatz, Wasser Pflanzen oder Schlamm aus infizierten Systemen.

Starke Aufbrüche, Kiemennekrosen

Inkubationszeit:

-ca. 2 Wochen nach dem ersten Kontakt mit dem Virus

-2 – 4 Tage nach den ersten Krankheitsanzeichen kann der Tod eintreten.

So erkennen Sie das Ihre Koi befallen sind:

Apathisches Verhalten

Atemlosigkeit

Orientierungslosigkeit

Befall von Parasiten und Bakterien

Änderung der Kiemenfarbe bis hin zur Kiemennekrose

Blasen oder blasse Flecken auf der Haut

eingefallene Augen

Keine Heilung möglich!!!

Quarantäne des gesamten Systems, Benachrichtigung des Veterinäramtes!